Winterschulung zum Thema „Arbeiten in der Einsatzleitung“
- On 17. März 2024
In der Winterschulung am 14. März 2024 wurde in der Freiwilligen Feuerwehr St. Pölten-Wagram eine wichtige Aufgabe behandelt, mit dem größere Einsätze einfacher zu bewältigen sind. „Arbeiten in der Einsatzleitung“, stand am Programm und sollte sowohl erfahrenen, als auch jungen Mitgliedern einen Einblicke in den Zweck (=Nutzen), die Aufgaben und die Herausforderungen an eine solche Unterstützung für den Einsatzleiter näherbringen. Lukas Steindl hatte ein 2-Stunden-Programm vorbereitet.
Worum geht es bei einer Einsatzleitung und warum sieht man sie so selten?
Zweifellos. Es geht bei Feuerwehreinsätzen immer in ersten Linie um die Hilfe für Menschen, Tiere, Sachgüter bzw. um die entsprechende Gefahrenabwehr. Hierfür müssen Geräte beübt, Techniken beherrscht und Routinen eingelernt werden. In Einsatzberichten ist meist von den Mitgliedern ganz vorne an der Einsatzstelle zu lesen. Je größer aber ein Einsatz wird, umso wichtiger werden Themen wie Dokumentation, Einsatzunterstützung, Nachschub, Lageführung etc. Und genau hier setzt eine Einsatzleitung an. Sie unterstützt den Einsatzleiter und „spielt“ ihn quasi frei…
Durch die Routine der Feuerwehren in der Landeshauptstadt werden auch nur selten tatsächliche Einsatzleitungen (markiert durch ein rotes Signallicht) aufgebaut. Warum? Bei täglichen Einsätzen haben die Einsatzleiter ihre Aufgaben quasi „voll aufgesaugt in sich“ und dokumentieren wichtige Dinge selbst mit.
Dennoch wurde die Winterschulung genutzt, um die Tätigkeiten in der Einsatzleitung zu besprechen und auch praktisch zu üben. Erst vor einigen Wochen – beim Brand eines Trafos in einem Hochhaus mit verbundenem örtlichen Stromausfall – war eine Einsatzleitung aufgebaut worden…
Nach einem Theorievortrag inklusive eingebrachter Erfahrungen von Mitgliedern, die bereits aktiv in Einsatzleitungen gearbeitet haben wurden einige Beispiele durchgespielt, zuerst gemeinsam Schritt für Schritt und anschließend über Funk und aufgeteilt in Gruppen. Auch wenn das Szenario ruhig gewählt wurde, die Funker und Schreiber sind ordentlich ins Schwitzen gekommen, um die vielen Informationen richtig zu verarbeiten und zu dokumentieren.
Um einen Eindruck über einen möglichen Aufbau einer Einsatzleitung vor Ort an der Einsatzstelle zu geben, hatte Steindl in der Fahrzeughalle die in Wagram vorhandenen Mittel vorbereitet: Im Kommandofahrzeug sind ständig diverse Einsatzunterstützungsmaterialien gelagert, im Vorjahr wurde ein Zelt angeschafft, um gegen Wind und Wetter (aber auch gegen Sonne…) geschützt zu sein. Und alles, was es für eine örtliche Einsatzleitung noch so braucht: Absperrband, Beleuchtung, Stifte, Pläne, Funkgeräte usw.
Kommandant Peter Strobl zeigt die Wichtigkeit des Themas auf: „Eine Einsatzleitung kann den Einsatzleiter massiv entlasten und so enorm zum Erfolg eines Einsatzes beitragen! In unserer internen Ausrückeordnung haben wir für Brände im eigenen Einsatzgebiet daher schon seit langem festgelegt, dass als 3. Fahrzeug das Kommandofahrzeug ausrücken soll, um die eingesetzten Kräfte zu entlasten. Durch die enge Zusammenarbeit mit den umliegenden Feuerwehren und deren hoher Ausbildung wissen wir, dass motivierte und gut ausgerüstete Mannschaften für den weiteren Einsatz uns helfen werden. Wir sind für einen Einsatz inkl. sauberer Führung verantwortlich und setzen eben auf das probate Mittel der örtlichen Einsatzleitung!“