Technische Einsatzübung – Verkehrsunfall mit Menschenrettung + technische Hilfeleistung

  • On 15. November 2021

Immer zur Stelle, wenn wir gebraucht werden

Am Weg zum „Übungs-Einsatzort“ wurde die Mannschaft des Hilfeleistungsfahrzeuges auf eine Dame am Straßenrand aufmerksam, die gemeinsam mit einem ebenfalls anwesenden Polizisten neben einem beschädigten Reklameschild stand. Sicherheitshalber ließ der Fahrzeugkommandant anhalten und fragte, ob Hilfe benötigt würde. Und wirklich: Die Wagramer Unternehmerin grübelte gerade daran, wie sie das Schild sichern könnte. Kurz zuvor hatte ein Klein-LKW das Schild touchiert und so beschädigt, dass es nun droht auf den Gehsteig zu stürzen.

Kurzerhand wurden also Leitern, Bandschlingen und der Werkzeugkoffer ausgepackt, um der Dame zur Hand zu gehen. Nach gut 15 Minuten war diese tatsächliche Einsatzstelle gesichert und die Mannschaft könnte etwas verspätet zum „Übungs-Einsatzort“ weiterfahren.
An dieser Stelle will sich die FF St. Pölten-Wagram für die wirklich netten Worte der Unternehmerin bedanken. Sei es im persönlichen Gespräch oder auch in sozialen Netzwerken!

„Heute hat mir ein LKW die Leuchtreklametafel an meinem Betriebsgebäude angefahren. Geschehen um 18:30, die Tafel hing lose über dem Gehsteig.
Während die wirklich tollen, sehr netten Polzeibeamten mir sofort behilflich waren und wir gemeinsam überlegten, wie wir das nun absichern sollten, fuhr die Feuerwehr Wagram zufällig vorbei am Weg zu einer Übung.
Nach meinem Handzeichen, sind sie sofort stehen geblieben und fragten, ob sie behilflich sein könnten. Und ob!! Sie haben sofort alles ausgepackt, Leiter aufgebaut und mir die Tafel abmontiert. Unglaublich wie schnell, professionell und unkompliziert! Bin so unendlich dankbar für diese tollen Menschen, die hier einfach eingegriffen und geholfen haben. So toll, kann mich gar nicht oft genug bedanken!!“

Technische Einsatzübung

18 mal wurde die Feuerwehr St. Pölten-Wagram im Jahr 2021 zu Einsätzen nach Verkehrsunfällen alarmiert. In den allermeisten Fällen waren dabei glücklicherweise keine schwer verletzten oder gar eingeklemmten Personen zu beklagen. Umso wichtiger ist es für die freiwilligen Helfer die benötigte Routine in Form von Ausbildung und Übungspraxis zu erhalten.

Grund genug für die Übungsausarbeiter LM Jan Strobl und LM Andreas Binder auf der Zufahrtsstraße zur „Bertl Deponie“ ein entsprechendes Szenario darzustellen: Zwei PKW waren in einem Verkehrsunfall verwickelt, beide Lenker wurden dabei in ihrem Fahrzeug eingeklemmt. In Absprache mit dem fiktiv anwesenden Rettungsdienst entschied sich der Gruppenkommandant des ersteintreffenden Rüstlöschfahrzeuges aufgrund des Gesundheitszustands für eine schnelle Rettung aus dem ersten Fahrzeug. Während sich die Fahrertür ohne technische Hilfsmittel öffnen ließ, wurde der PKW untergebaut und damit für die technische Menschenrettung vorbereitet. Mittels hydraulischem Rettungssatz wurde das Armaturenbrett vom Patienten zurück in seinen Ursprungszustand gebracht sowie der Lenkradkranz zur einfacheren Befreiung abgeschnitten.

Die Mannschaft des zweiten Fahrzeuges, dem HLF 3, wurde auf der Anfahrt zum Übungsort von der Polizei um Amtshilfe gebeten – Text vom Einsatz einfügen bitte – . Dadurch war spontan Zeit für eine zwischenzeitliche Besprechung, bevor man sich gemeinsam mit den hinzugekommenen Kameraden um das zweite beteiligte Fahrzeug in Seitenlage kümmerte. Hier war im Gegensatz zum ersten Fahrzeug weniger Eile geboten. Vielmehr stand der Fokus auf eine besonders schonende achsgerechte Rettung des Patienten.

Seitens der Übungsausarbeiter wurde hier Augenmerk darauf gelegt, möglichst allen und vor allem den jüngeren Teilnehmern, das „Hand anlegen“ am hydraulischen Rettungsgerät zu ermöglichen. Erfahrene Mitglieder zeigten Schnitttechniken und gaben ihre Erfahrungen in Sachen Verkehrsunfällen weiter.

Nachdem auch die zweite Person aus ihrer Zwangslage befreit war konnte die Übung beendet werden. Nach Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft und Versorgung der Gerätschaften blieb noch Zeit für eine detaillierte Nachbesprechung, in der sich Feuerwehrkommandantstellvertreter OBI Christian Kovar für die Teilnahme bedankte und auf Erkenntnisse des Abends einging.

An dieser Stelle wollen wir uns nochmals bei der Fa. Car-EX Autorecycling für die Zurverfügungstellung eines Wracks zur Übungsdarstellung bedanken. Das zweite Fahrzeug stellte uns eine Privatperson zur Verfügung – natürlich auch dafür herzlichen Dank!