FF St. Pölten-Wagram und der mobile Hochwasserschutz – Üben auch in „Friedenszeiten“
- On 13. Juli 2023
Die hochsommerlichen Temperaturen der letzten Tage wären eigentlich das richtige setting für eine Übung „Wasserschlacht“ oder einfach nur am See zu liegen. Aber es kann schneller gehen als wir alle glauben wollen. Erste in den letzten Nächten sind Unwetter über Österreich gezogen und haben teilweise große Schäden verursacht. Zu einem Hochwasser ist es zum Glück nicht gekommen. Aber genau dieses Thema – genauer gesagt der mobile Hochwasserschutz – stand im Interesse der letzten beiden Zugsübung der FF St. Pölten-Wagram.
Gemäß Hochwasser-Alarmplan für die Traisen ist die Wagramer Feuerwehr nämlich für diverse Tätigkeiten zuständig, so auch für den Aufbau eines rund 150 Meter langen Verschlusssystems im Bereich der Wiener Straße auf Höhe der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer. Der mobile Hochwasserschutz trägt den Namen „Merkur“, der sich aus der ehemaligen Verkaufsstätte des Lebensmittel-Einzelhändlers in diesem Bereich ableitet. „Erfahrene“ St. Pöltner werden sich noch erinnern…
Jedenfalls ist die Feuerwehr verpflichtet, ab einem gewissen Pegelstand der Traisen (hierfür ist der Pegel Windpassing relevant – Wasserstand aktuell) die jeweils rund 200 Kilogramm schweren Hochwasserschutzwände mit ihren Stehern aufzubauen. Das will natürlich in regelmäßigen Abständen eben auch in Friedenszeiten geübt sein, damit im Fall des Falles die notwendigen Handgriffe sitzen. Das letzte Mal musste der Hochwasserschutz übrigens im Jahr 2014 aufgebaut werden, zum Glück steht diese schweißtreibende Arbeit also nicht auf der FF-Tagesordnung!
Da nach dem Verkauf des ehemaligen Tanklöschfahrzeuges mit Steiger nunmehr keine Hebemöglichkeit in Wagram stationiert ist, wurden die Kameraden der FF St. Pölten-Stadt zu den beiden Zugsübungen mit eingeladen, um die Gegebenheiten ebenfalls kennenzulernen und vor allem um die zur Verfügung stehenden Hebegeräte (Telelader, Wechselladefahrzeuge) „auszuprobieren“. Man hat auch an diesen Übungen wieder gesehen, dass die beiden Feuerwehren ausgezeichnet Hand in Hand arbeiten. Und dass der Spaß dabei auch nicht zu kurz kommt bzw. kommen darf liegt auf der Hand.
Somit bleibt nur mehr zu hoffen, dass der nächste Griff zu den Schutzwänden wieder im Zuge einer Übung sein wird! Vorbereitet sind die Feuerwehren jedenfalls auch für den Einsatzfall.