35 Jahre danach:Erinnerungen an den Großbrand im Möbelhaus Leiner in St. Pölten

35 Jahre danach:Erinnerungen an den Großbrand im Möbelhaus Leiner in St. Pölten

  • On 6. Dezember 2024

Heute, zum 35-jährigen Jahrestag, blicken wir auf ein dramatisches Ereignisse in der Geschichte der St. Pöltner Feuerwehren zurück: den verheerenden Brand im Möbelhaus Leiner am 6. Dezember 1989. Dieser Tag prägte nicht nur die Feuerwehr, sondern führte zu nachhaltigen Veränderungen im Brandschutz und im Bewusstsein für vorbeugende Maßnahmen.

Der Brand: Ein Inferno mitten in der Stadt

Am frühen Nachmittag des 6. Dezembers, um 15:34 Uhr, wurde die automatische Brandmeldeanlage des Möbelhauses Leiner ausgelöst. Minuten später erreichten erste Einsatzkräfte der Feuerwehr St. Pölten den Einsatzort. Der Brand hatte sich jedoch bereits im dritten Obergeschoss ausgebreitet und entwickelte sich durch den sogenannten Kamineffekt des offenen Stiegenhauses rasant zu einem Großbrand.

Das Gebäude, ein in den 1950er-Jahren errichtetes und später erweitertes Möbelhaus, erstreckte sich über fünf Stockwerke und ein Kellergeschoss. Der Brand zerstörte das gesamte Gebäude mit einer Fläche von 10.670 m² und hinterließ eine tragische Bilanz: eine Person verlor ihr Leben, mehrere Feuerwehrmänner aus der damals jungen Landeshauptstadt wurden verletzt.

Eine der größten Herausforderungen in der Geschichte der Feuerwehr

Die Bekämpfung des Feuers gestaltete sich durch die baulichen Gegebenheiten und die Brandlast extrem schwierig. In den oberen Stockwerken waren Matratzen, Schlafzimmermöbel und andere leicht entzündliche Materialien gelagert, die zu Temperaturen von bis zu 1300°C führten.

Mehrere „Flashover“-Ereignisse – explosionsartige Entzündungen von Gasen – erschwerten die Löscharbeiten erheblich und machten Innenangriffe nahezu unmöglich. Dennoch gelang es den Einsatzkräften, durch ihren unermüdlichen Einsatz das angrenzende Stadttheater sowie benachbarte Gebäude zu schützen.

Der Einsatz im Detail

Die Feuerwehr St. Pölten war nicht allein: Insgesamt 36 Feuerwehren, darunter drei Betriebsfeuerwehren, unterstützten mit 547 Einsatzkräften und 85 Fahrzeugen die Brandbekämpfung. Die Koordination eines so großen Einsatzes erforderte höchste Präzision und Disziplin.

Der Einsatz wurde vom damaligen Einsatzleiter, dem späteren Landesfeuerwehrkommandanten Wilfried Weissgärber in der Fachzeitschrift „Brandaus“ aufgearbeitet. Lesen Sie dazu den damaligen Artikel, um weitere Details zu erfahren:

Link zum damaligen Artikel: 1989_Brand_Leiner_Brandaus