Gastkommentar zu einem Einsatz vom 17. September
- On 20. Oktober 2021
Nicht oft kommt es vor, dass Leidenschaft und ein Einsatzszenario Hand in Hand gehen.
Unser Kamerad Rainer Horvarth – Gehilfe des Zeugmeister und „Steelbuddy“ der Feuerwehr berichtet:
In der Alarmierung wurde schon Informiert, dass es sich bei dem Fahrzeug um einen 4 Achser 38 tonnen LKW mit gebrochener Kardanwelle handelt.
Vorort staunten wir nicht schlecht, denn es handelte sich nämlich um einen mobilen Bohrturm, der unter Roughnecks (Bohrarbeiter ) auch Rig genannt wird.
Als alter Dmax Steelbudies-Zuseher hätte ich nur mehr drauf gewartet, dass jemand von dem Cast aussteigt. Aber zurück zum Wesentlichen!
Nach Absprache mit dem Fahrer und der Polizei war klar, dass das Ungetüm schnellstmöglich von der Straße runter muss um ein Verkehrschaos zu vermeiden.
Die gebrochene Kardanwelle hatte der Fahrer derweil schon selbst abgebaut, sodass wir uns gleich Gedanken machen konnten, wie/wo wir unser Abschleppseil befestigen können. In der Zwischenzeit war auch ein Mechaniker der Firma eingetroffen der sich sofort der Bremsanlage widmete, denn diese hatte ebenso Schaden genommen und verlor Luft. Dadurch dass ein LKW anders als bei einem normalen PKW (Hydraulisch) mit einer Pneumatischen-Bremse ausgestattet ist und diese nur mittels Druckluft arbeitet, musste die Bremse für das Abschleppen provisorisch gerichtet werden. Mit ein paar gekonnten Handgriffen war die Anlage jedoch wieder dicht und dieses Ungetüm verfügte wieder über eine Bremswirkung bzw. Bremskraft.
Die Schleppbereitschaft wurde in der Zwischenzeit durch die Feuerwehr hergestellt und auch ein geeigneter Abstellplatz für das „Rig“ gefunden.
Das Abschleppen war für den Maschinisten (Fahrer) eine ungewohnt Situation. Das Abschleppen eines Fahrzeuges mit solchen Ausmaßen, ist nicht mit dem Rangieren eines Anhängers vergleichbar. Mit viel Gefühl und Unterstützung der Polizei, konnte der Schleppverband in eine kaum befahrene Nebenstraße einfahren und das Fahrzeug abstellen.
Das Ungetüm wurde daraufhin vom firmeneigenen Mechaniker wieder fahrtüchtig gemacht und konnte seine Reise zum nächsten Bohrloch fortsetzen.
An diesen Einsatz werde ich mich noch lange erinnern.