EU-Hilfsprojekt in Griechenland: Wagramer Know-how bei Waldbrandbekämpfung gefragt

EU-Hilfsprojekt in Griechenland: Wagramer Know-how bei Waldbrandbekämpfung gefragt

  • On 7. September 2025

Zwei Wochen lang unterstützten 50 Spezialkräfte im Rahmen eines EU-Projekts griechische Kameraden im Kampf gegen Waldbrände – darunter auch unser Feuerwehrmitglied Markus Steininger, der in seiner Funktion als Zugskommandant des Sonderdienstes Flugdienst eine Woche in Patras stationiert war.

Der NÖ Landesfeuerwehrverband beteiligte sich am diesjährigen EU-Prepositioning-Projekt in Griechenland – einer langfristig geplanten Maßnahme zur präventiven Stationierung von Einsatzkräften in waldbrandgefährdeten Regionen.

Aus der geplanten Übung wurde jedoch schnell ein Ernstfall: Anhaltende Hitze und starke Winde verschärften die Lage, die pro Woche jeweils rund 25-köpfige Mannschaft half tatkräftig bei der Eindämmung der Brände. LBD Dietmar Fahrafellner und LBDSTV Martin Boyer überzeugten sich persönlich vom engagierten Einsatz vor Ort.

Die Anreise nach Griechenland erfolgte auf dem Landweg bis nach Venedig, von wo aus Mannschaft und Spezialfahrzeuge mit der Fähre nach Griechenland übersetzten. Der Landweg bis zur Feuerwache in der Nähe der Hafenstadt Patras, wo die Feuerwehrleute untergebracht waren, dauerte dann noch rund 3 Stunden.

Neben den Einsätzen standen für die niederösterreichischen Feuerwehrmitglieder und drei Mitglieder aus Salzburg auch gemeinsame Übungen, Ausbildungen und der intensive Austausch mit den griechischen Partnern im Mittelpunkt. So wurde beispielsweise die 2022 neu errichtete Feuerwache der 6. Griechischen Waldbrandspezialeinheit besucht. „Wir konnten vor Ort wertvolle Erfahrungen für die Waldbrandbekämpfung sammeln und uns mit den griechischen Feuerwehrleuten austauschen – entweder durch Englisch mit jeweils griechischem oder deutschem Einschlag oder unter Zuhilfenahme des Google-Übersetzers!“ berichtet Steininger mit einem Augenzwinkern. Es konnten jedenfalls Erkenntnisse gewonnen werden, die auch im Einsatzalltag daheim von großer Bedeutung sein können.

Neben dem fachlichen Austausch mit Feuerwehrkameraden aus ganz Niederösterreich und Salzburg wurde auch die Kameradschaft unter anderem bei einem Ausflug ans Meer gelebt.

Nach einer Woche kam es dann zur geplanten Ablöse durch eine weitere 25-köpfige Crew, die dann die zweite Woche vor Ort war. Die Heimreise erfolgte dann per Autobus bis Athen und von dort per Flugzeug nach Wien-Schwechat. „Es ist jedenfalls eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte und würde jederzeit wieder an solch einer Aktion teilnehmen“, so Markus Steininger, der übrigens der erste Wagramer ist, der im Ausland im Einsatz war – seit der Erdbebenkatastrophe 1976 in Friaul (Italien), wo auch Wagramer Feuerwehrleute international tätig waren.

Worum geht es beim Prepositioning: Die Entsendung der NÖ Einsatzkräfte nach Griechenland stand seit mehreren Monaten auf der Agenda. Dabei handelt es sich um ein EU-kofinanziertes Projekt, das zum Ziel hat, präventiv internationale Feuerwehrkräfte in Regionen zu stationieren, die ein hohes Waldbrandrisiko aufweisen. Dabei sollen nicht nur die örtlichen Kräfte von den NÖ Kräften unterstützt werden, sondern es soll vor allem auch ein Wissensaustausch stattfinden.