Hochwasser 2024 in Niederösterreich

Hochwasser 2024 in Niederösterreich

Hochwasser 2024 in Niederösterreich

  • On 1. Oktober 2024

Im Septembers 2024 wurde die Region St. Pölten von einem der verheerendsten Hochwasser der letzten Jahrzehnte getroffen. Die anhaltenden Regenfälle ließen die Flüsse massiv anschwellen und führten zu einer Flutkatastrophe, die nicht nur die Landeshauptstadt St. Pölten, sondern auch umliegende Gemeinden in Niederösterreich, wie Herzogenburg-Traismauer, das Pielachtal und den Wienerwald, stark in Mitleidenschaft zog. Für die Feuerwehr St. Pölten-Wagram bedeutete dies einen ununterbrochenen Einsatz über mehrere Tage hinweg.

Katastrophenlage in St. Pölten: Wasser, wohin das Auge reicht

Bereits am Freitag, den 20. September, wurden die ersten Straßensperrungen in der Stadt verhängt. Große Teile St. Pöltens, darunter der Alpenbahnhof und die Kaserne, standen unter Wasser. Auch das Pumpwerk für die Abwasserentsorgung in Pottenbrunn fiel aus, sodass keine Abwässer mehr abfließen konnten. Im Laufe des Wochenendes mussten Menschen mit Hubschraubern und Booten evakuiert werden, während die Feuerwehr St. Pölten-Wagram in einem ununterbrochenen Schichtbetrieb arbeitete, um die schlimmsten Schäden zu verhindern.

Einsatz des neuen Versorgungsfahrzeugs: Effizienz in der Krise

Eine große Hilfe während des Einsatzes war unser neu angeschafftes Versorgungsfahrzeug, das sich bereits bei seinem ersten Einsatz als unverzichtbar erwies. Mit einer Hebebühne und Platz für mehrere Paletten ermöglichte es die reibungslose Logistik, die in solchen Krisensituationen entscheidend ist. Besonders der Transport von über 1.000 Sandsäcken vom Wirtschaftshof St. Pölten zu unserem Feuerwehrhaus war dank der neuen Technik deutlich schneller und effizienter. So konnte die Feuerwehr der Bevölkerung rechtzeitig das notwendige Material zur Verfügung stellen, um sich vor den Wassermassen zu schützen.

Schwerpunkt Mühlbach Ost: Eine Woche Dauereinsatz

Ein besonderer Schwerpunkt unseres Einsatzes war das Gebiet rund um Mühlbach Ost. Hier betreuten unsere Kameradinnen und Kameraden das Hochwassergebiet eine Woche lang im Schichtbetrieb, um kontinuierlich Pumpenarbeiten durchzuführen und den Wasserstand zu regulieren. Auch die Hochwasserschutzwand konnte dank unseres neuen Staplers schnell und effizient aufgestellt werden, was half, größeren Schaden bei der alten Merkur-Filiale zu verhindern.

Unterstützung benachbarter Feuerwehren und Einsätze im gesamten Stadtgebiet

Neben unseren eigenen Aufgaben standen wir auch benachbarten Feuerwehren in der gesamten Region zur Seite. In enger Zusammenarbeit unterstützten wir bei Evakuierungen, Pumparbeiten und der Bereitstellung von Sandsäcken für die betroffene Bevölkerung. Besonders das Pflegeheim „Haus an der Traisen“ war rund um die Uhr auf unsere Hilfe angewiesen, da die Technik- und Küchenbereiche im Keller lagen und kontinuierlich ausgepumpt werden mussten, um größeren Schaden zu verhindern.

Die Herausforderung des steigenden Grundwassers

Eine besondere Schwierigkeit bei diesem Hochwasser war der stetig steigende Grundwasserspiegel. Es war oft sinnlos, Keller sofort auszupumpen, da das Wasser immer wieder zurückkehrte. Viele Menschen empfanden dies als frustrierend und machten sich Sorgen, warum die Feuerwehr scheinbar nicht eingreifen konnte. Erst als der Grundwasserspiegel sank, war es möglich, die Keller effektiv leer zu pumpen und weiteren Schaden abzuwenden.

Dank an die Verwaltung und die Helfer

Die Zahl der Einsätze war so hoch, dass eine vollständige Dokumentation und Protokollierung erst Wochen nach dem Hochwasser möglich war. Hier gilt unser besonderer Dank der Verwaltung und den vielen Helfern, die alle Notizen und Berichte sorgfältig aufgearbeitet und strukturiert haben. Ohne ihre Unterstützung wäre es unmöglich gewesen, einen so umfassenden Überblick über die Ereignisse zu behalten.

Zusammenhalt und Einsatzbereitschaft: Die Werte der Feuerwehr

In diesen schwierigen Tagen hat sich einmal mehr gezeigt, wie stark der Zusammenhalt in unserer Gemeinschaft ist. Viele unserer Kameradinnen und Kameraden wurden von ihren Arbeitgebern freigestellt oder haben freiwillig Urlaub genommen, um der Bevölkerung in dieser schwierigen Zeit zur Seite zu stehen. Es war beeindruckend zu sehen, wie groß die Solidarität und Hilfsbereitschaft war – nicht nur innerhalb der Feuerwehr, sondern in der gesamten Region.

Zukunftsplanung: Verbesserung der Einsatzbereitschaft

Die Ereignisse des Hochwassers haben uns gezeigt, wie wichtig moderne Ausrüstung und effiziente Einsatzplanung sind. In Zukunft planen wir, unser Versorgungsfahrzeug mit spezialisierten Rollcontainern und weiteren Hilfsmitteln auszustatten, um noch flexibler auf verschiedene Katastrophensituationen reagieren zu können.